GUTE EICHEN AUS DEM OSNABRÜCKER LAND BLEIBEN TEUER
(BERICHT AUS MELLER KREISBLATT)
Hasbergen. Gerade gewachsen, astfrei, mit feiner Rinde und schmalen Jahresringen, so soll ein guter Eichenstamm nach dem Wunsch der Sägewerker aussehen. So ein Stamm erzielt dann bei der Wertholzauktion im Forstamt Weser-Ems schnell mal Preise von 300 Euro und mehr. Der Spitzenpreis in diesem Winter beträgt sogar 709 Euro pro Festmeter.
„Für die Waldbesitzer ist auch diesmal ein gutes Ergebnis erzielt worden“, freute sich denn auch Johannes Meyer zum alten Borgloh, Vorsitzender des Kreisforstverbandes Osnabrück, auf dem Holzlagerplatz in Ohrbeck über das Ergebnis der Versteigerung.
Aufgereiht nach Holzarten, Qualität und Verkäufern, liegen derzeit noch auf dem Gelände oberhalb vom Augustaschacht in Ohrbeck Hunderte von Baumstämmen. Zumeist Eichen, aber auch Esche, Erle, Nussbaum, Bergahorn und Kirsche, sogar eine einzelne Lärche von stolzen Dimensionen von fast vier Festmetern ist dabei. Bereits zum zweiten Mal haben die Nord-West-Holz Verkaufs-Genossenschaft, das Forstamt Weser-Ems der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Kreisforstverband Osnabrück diese gemeinsame Laubholzsubmission veranstaltet. Die gesamten Holzmengen resultieren aus dem Privatwald der Landkreise Osnabrück, Grafschaft Bentheim und Emsland.
Insgesamt konnten in diesem Jahr 627 Festmeter nach 949 Festmetern im Vorjahr angeboten werden. Den Spitzenpreis von 709 Euro pro Festmeter erzielte eine Furniereiche für einen Käufer aus Süddeutschland. Bei der Esche lag das Höchstgebot bei 231 Euro für den Festmeter, geboten von einem Sägewerk aus dem Osnabrücker Land. Die furnierfähige Lärche geht ebenfalls nach Süddeutschland.
Zugeschlagen wurden bei dieser Wertholzauktion insgesamt 622 Festmeter, davon der Löwenanteil mit 521 Festmeter Eiche zu einem Durchschnittspreis von 367 Euro, ein Plus von 8,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 73 Festmeter Esche erzielten durchschnittlich 152 Euro, ein Minus von 6,7 Prozent im Vergleich zu 2012. Der Umsatz dieser Wertholzauktion aus dem Privatwald im Bereich des in Osnabrück ansässigen Forstamtes Weser-Ems beträgt 194754 Euro.
Die allgemeine Einschätzung, dass vor allem gute Eiche und zum Teil auch die Esche stark nachgefragt werden, habe sich im Laufe des Winters bereits abgezeichnet, berichtete dazu Forstamtsleiter Ludwig Hackelberg. Der Grund hierfür könne die auch auf anderen Holzlagerplätzen erkennbar stark reduzierte Angebotsmenge sein. Das deutlich geringere Volumen sei nur zum Teil auf die ungünstigen Witterungsverhältnisse in der Aufarbeitungsphase zu Beginn des Winters zurückzuführen, so Hackelberg: „Andererseits wird es zumindest für das hiesige Forstamt zunehmend schwieriger, geeignete Qualitäten aus dem Privatwald bereitzustellen.“ Anders gesagt: Gutes Holz wird knapp und teuer, weshalb gerade eine Versteigerung ein wichtiges Mittel der Preisfindung bleibt.